Gesünder schlafen mit individueller Schnarchschiene
Die Schlaf-Apnoe ist eine nächtliche Atmungsstörung, bei der es zu Apnoe-Phasen (Atemaussetzern) von mindestens zehn Sekunden kommt. Die Atemaussetzer führen zu einer Unterversorgung des Blutes und somit auch des Gehirns mit Sauerstoff, sodass das Gehirn eine Weckreaktion zum tiefen Atemholen auslöst. Betroffene nehmen dieses Erwachen nicht unbedingt wahr. Auffälliger ist das laute und unregelmäßige Schnarchen, das einen Bettpartner erheblich stören kann.
Die mit 90 % häufigste Form der Schlaf-Apnoe ist das obstruktive Schlaf-Apnoe-Syndrom (OSAS), bei dem die Atemaussetzer und das Schnarchen dadurch entstehen, dass die Schlundmuskulatur erschlafft und die Zunge in den Rachen fällt. Seltener sind das zentrale Schlaf-Apnoe-Syndrom mit knapp zehn Prozent, ausgelöst durch eine Störung des Atemzentrums im Gehirn, und das durch krankhafte Fettleibigkeit ausgelöste Obesitas-Hypoventilations-Syndrom (Pickwick-Syndrom).
Wie entsteht Schnarchen?
Im Schlaf entspannt sich die Muskulatur. Im Rachen verengt sich dadurch der Atemweg, sodass der Atemfluss gezwungen wird, schneller zu fließen. Daraus entstehen Vibration von Schlundmuskulatur und Weichgewebe, die als Schnarchen hörbar werden. Wenn Sie nachts viel schnarchen, verspüren Sie am nächsten Morgen eventuell Mundtrockenheit, Heiserkeit und Halsschmerzen.
Gibt es Risiken für die Entwicklung einer Schlaf-Apnoe?
Männer sind doppelt so häufig wie Frauen betroffen. Bei beiden Geschlechtern nimmt die Häufigkeit nach dem 40. Lebensjahr zu, was durch die mit dem Alter abnehmende Gewebespannung bedingt ist. Erkrankungen, die zur Einengung der oberen Atemwege führen, wie Tonsillenhyperplasie und Nasenseptumdeviation erhöhen das Risiko für eine Schlaf-Apnoe. Begünstigend wirken sich außerdem die Einnahme von Betablockern, Sedativa und Alkohol vor dem Schlafen, Rauchen, Übergewicht, Schlafen in Rückenlage und allergische Erkrankungen der Nase aus.
Welche Folgeerkrankungen kann Schlaf-Apnoe nach sich ziehen?
Schlaf-Apnoe vermindert die Schlafqualität und führt zu Tagesmüdigkeit und Sekundenschlaf, wodurch das Unfallrisiko erhöht ist. Mögliche Folgeerkrankungen sind Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Potenz- und Libidostörungen, Depression und Demenz. Durch das höhere Herz-Kreislauf-Risiko sind Betroffene gefährdet von Schlaganfällen und Herzinfarkten. Insgesamt verringern sich Lebenserwartung und -qualität.
Wie wird Schlaf-Apnoe diagnostiziert?
Besteht nach Erhebung der Krankengeschichte, am besten ergänzt durch Auskünfte des Bettpartners, der Verdacht auf eine Schlafapnoe, ist eine Schlafuntersuchung im Schlaflabor angezeigt. Annette Müller arbeitet in Osnabrück mit Fachärzten für Schlafmedizin zusammen. Die Untersuchung umfasst als Polygraphie die Messung von Atemfluss und -pausen, Sauerstoffsättigung im Blut, Herzfrequenz und Atembewegungen von Bauch und Brustkorb sowie die Aufzeichnung der Schnarch-Geräusche. Gegebenenfalls wird die Untersuchung auf eine Polysomnographie erweitert, bei der zusätzlich Hirnströme, Augenbewegungen und Muskelaktivität gemessen werden.
Ist Schnarchen immer krankhaft?
Schnarchen muss nicht zwangsläufig mit einer nächtlichen Atemstörung einhergehen. Ob das Schnarchen krankhaft ist, kann ein Facharzt für Schlafmedizin anhand von Fragebögen und Untersuchungen einschätzen.
Eine Schnarchschiene ist auch dann hilfreich, wenn das Schnarchen keinen Krankheitswert hat. Beispielsweise muss der Bettpartner nicht aus dem gemeinsamen Bett fliehen, was dem partnerschaftlichen Leben zugutekommt.
Wie hilft eine Schnarchschiene?
Eine Schnarchschiene, die auch als (Unterkiefer-)Protrusionsschiene oder Bissschiene bezeichnet wird, zieht den Unterkiefer und gleichsam die Zunge nach vorne. So bleiben die oberen Atemwege frei. In manchen Fällen ist eine Schnarchschiene eine Alternative zur nicht-invasiven Beatmung bei obstruktiver Schlaf-Apnoe.
Eine Schnarchschiene ist zweiteilig und ähnelt dem Mundschutz, den einige Sportler tragen, oder einer herausnehmbaren Zahnspange.
Wer kommt für eine Behandlung mit Schnarchschiene infrage?
Ein spezialisierter Zahnarzt wie Annette Müller in Osnabrück kann am besten beurteilen, ob eine Schnarch-Schiene in Ihrem Fall sinnvoll ist. Unter anderem sollte Ihr Body-Mass-Index weniger als 30 betragen und das Kiefergelenk beweglich genug sein. Ein guter Zahnstatus mit mindestens jeweils acht Zähnen im Ober- und Unterkiefer sind weitere Bedingungen.
Warum sollte ein Zahnarzt die Schnarchschiene anfertigen?
Eine Schnarch-Schiene sollte nach Gebissabdruck maßgefertigt werden. Auf dem Markt verfügbare Standard-Modelle können Druckstellen und Zahnfehlstellungen verursachen. Um durch eine schlecht sitzende Schnarch-Schiene verursachte Komplikationen zu vermeiden, sollte ein spezialisierter Zahnarzt konsultiert werden.
Eine Schnarch-Schiene kann zu Veränderungen des Zahnhalteapparates oder der Zahnstellung führen. Darum sind regelmäßige Kontrollen eine wichtige Vorbeugungsmaßnahme. Hinsichtlich einer Schlaf-Apnoe sollten ebenfalls regelmäßig Kontrollen von Fachärzten für Schlafmedizin durchgeführt werden.